Auch Sezessionskrieg genannt. Er fand von 1861 - 1865 statt. Der Krieg tobte teileweise nur 330 Meilen von New York entfernt. Im Sommer 1863 kam es in New York zu Krawallen, anlässlich von Einberufungen. Inwieweit das Einfluss auf die mögliche Erfindung und deren Weiterentwicklung durch HG hatte, ist bislang nicht untersucht worden. Mangelndes Interesse, Einberufungsrisiko für die Familie, Beschaffungsprobleme in Bezug auf Material und Kapital sind denkbar.
Als Heinrich Göbel im Januar 1849 in die USA einwanderte folgte er einem Trend seiner Zeit. Die wirtschaftlichen Bedingungen führten zu einer Verelendung weiter Bevölkerungskreise. Im Gegensatz dazu galten die USA das Land der großen Chancen. Es wurde im Westen viel Land - zu Lasten der Indianer - erschlossen und die Goldfunde in Kalifornien lockten Glücksritter an. Übrigens sollen mehr Deutsche als Kaufleute in der Logistik der Goldsucher reich geworden sein als beim Schürfen.
Als Goebel über Bremen Ende 1848 auswandert, kommen Ausreisewillige häufig in Scheunen oder auf Dachböden unter, wenn die Schiffe belegt sind oder noch nicht abfahrbereit - Das Auswandererhaus eröffnete erst 1850. "Hier herrscht eine Schweinewirtschaft, von der sich kein Mensch eine Idee macht!", schreibt eine Prüfungskommission im Jahr 1847. Zu diesem Zeitpunkt reiste man fast ausschliesslich mit Segelschiffen, die im Schnitt 45 Tage für die Überfahrt brauchten (Es konnte aber auch schon mal über 70 Tage werden, wie bei HG).
Man brauchte nur genügend Kapital für die Überfahrt und am besten auch noch genug, um eine kleine Existenz aufzubauen. So gesehen hatte HG mit seinem Juweliergeschäft einen guten Start in der neuen Heimat. (Woher kam das Geld?) Damals wurde er noch nicht durch die Freiheitsstatue (1889) begrüßt und die Brooklyn Bridge unweit seiner Wohnsitze wurde auch erst 1883 fertig gestellt.
Deutsche Auswanderer-Datenbank des Historischen Museums Bremerhaven
Hinweis: Hier lassen sich viele Auswanderer mit Namen Goebel finden, scheinbar aber nicht unser Heinrich Göbel. Es müsste ja ein 30jähriger Mann auftauchen (Alter nicht immer zuverlässig) eine passende Frau und insbesondere ein kleines Kind. Weitere Recherchen folgen noch.
Eine Berufsbezeichnung benennt einen Beruf. Ein Beruf ist die im Rahmen einer arbeitsteiligen Wirtschaftsordnung aufgrund besonderer Eignung und Neigung systematisch erlernte, spezialisierte, meistens mit einem Qualifikationsnachweis versehene, dauerhaft und gegen Entgelt ausgeübte Betätigung eines Menschen. (Wikipedia)
Heute sind bei uns viele Berufsbezeichnungen geschützt. Man benötigt einen Qualifikationsnachweis, um ihn ausüben zu dürfen. Dadurch wird der Verbraucher geschützt, der hinter dem Begriff Architekt auch bestimmtes wissen und Fähigkeiten erwarten darf.
Dieses ist bei weitem nicht überall so und erst recht nicht zu Zeiten HGs. Beruf bezeichnete, was jemand tat. Manch notwendiges spezielles Wissen wurde vererbt, manche Qualifikation individuell erworben, bzw. auf bestehender Ausbildung erweitert. Ein Uhrmacher war also ein Feinmechaniker, der sich den Umgang mit der komplexen, filigranen Technik erfolgreich angeeignet hat. War er gut genug, dann konnte er davon leben, war er es nicht, dann hatte er nicht genug Kunden. Uhrmacher als Betrugsmasche hatte folglich kurze Beine. Brillen und Ferngläser waren ebenfalls Dinge für Menschen mit einem feinen Händchen und gutem technischen Verständnis. Auch in Springe gab es die Kombination Uhrmacher, Juwelier und Optiker wegen der Synergieeffekte der einzelnen Bereiche. Dabei gehört der Uhrmacher auch heute noch zu den Zulassungsfreien Handwerken, welche heutzutage nur angemeldet werden müssen. (Quelle)
Als der Mensch sich das Feuer zu nutzen machte, da hatte er eine Wärmequelle und auch Licht. Feuer und Licht, das blieb immer eine Einheit bis ins 19. Jahrhundert, Wärme und Licht sogar bis ins 20. Jahrhundert. Offenes Feuer barg auch immer große Gefahren in sich, erst recht je dichter man siedelte. Schon ganze Stadtteile sind so Opfer der Flammen geworden. Das Feuer hinter Glas und somit sicherer zum Leuchten zu bringen, führte zu Glasschirmen über der Lampe, sei es nun Kerze, Petroleum oder Gaslicht. Zu HGs Zeiten wurde in den Städten gerade das Gaslicht die modernste Form der Beleuchtung. Reiche Haushalte wurden ans Gasnetz angeschlossen, so wie sie später als erste ans Stromnetz kamen.
Licht aus Strom, das schien schon früh vielen Forschern und Tüftlern die große Chance auf gefahrlose Beleuchtung. Als die Elektrizität immer effizienter zur Nutzung bereit stand, konnten derartige Entwicklungen auf einen immer größeren Markt stoßen. Edisons Patent mit dem hellen weißen Licht im Glaskolben war ideal für Haushalt, Industrie und öffentliche Beleuchtung und kam im richtigen Moment mit dem Aufbau eines Strommarktes. Strom aus der Steckdose in Verbindung mit diesem Licht bedeuteten einen Fortschritt, den manche mit der Entwicklung des Rades vergleichen und es versprach den Investoren unermesslichen Reichtum, besonders bei einer Monopolsituation, wie sie Edison sich erträumte und anstrebte.
Je nachdem aus welcher Perspektive ich Dinge betrachte, erhalte ich andere Eindrücke. Wir kennen das von optischen Täuschungen. Auch eine entsprechende Konditionierung läßt uns Dinge nur aus einem Blickwinkel beurteilen, das muss jedoch nicht zwangsläufig richtig sein.
Das Bild rechts stellt dar, wie Blickwinkel und Bejahung des Konsequenz zu einer falschen Beurteilung führt.
Bei ausreichend hoher Spannung tritt zwischen zwei Elektroden ein Lichtbogen auf. Dieser Effekt wurde für das erste elektrische Licht in Form der Bogenlampe genutzt. Sie wurde auf Schiffen und zur Straßenbeleuchtung eingesetzt. Sie waren lange Zeit die hellsten Lichtquellen (Flakscheinwerfer, Kino), waren jedoch auch sehr wartungsintensiv.
Die World’s Columbian Exposition fand vom 1. Mai bis zum 30. Oktober 1893 statt. Eigentlich sollte sie zum 400. Jahrestag der Entdeckung Amerikas 1892 stattfinden, aber die Bauarbeiten konnten nicht rechtzeitig abgeschlossen werden. Als besonderes Highlight sollte diese Messe mit den hochmodernen Glühlampen beleuchtet werden. Im Wettbewerb zu diesem Auftrag befanden sich Edison mit Gleichstrom und Westinghouse mit Wechselstrom.
Wenn zB. im Urteil angegeben wird, dass eine Sicherheit von 20.000 $ zu leisten ist, so ist es schwierig diesen Betrag in heutige Beträge umzurechnen.
Scheinbar am genauesten läßt sich dies anhand der Kaufkraft zu tun. Als Basis dafür dient ein so genannter Warenkorb. Leider ändert sich dessen Inhalt im Laufe der Jahre und auch die Beschaffungskosten der Waren unterscheiden sich im Zeitablauf. Beispiel: Der Preis für Eier 1946 wird nicht nur vom Tauschgeschäft bestimmt, sondern auch von der Notwendigkeit der Hamsterfahrten zur Beschaffung, welche nicht nur Geld sondern auch Zeit kostete, in der ggf. nichts verdient werden konnte.
Alternativ bietet sich der Verdienst eines Arbeiters, Angestellten oder Durchschnittsperson an. Damit kann man zwar berechnen, wie lange man für den Betrag arbeiten musste, aber es bleibt das Kaufkraftproblem, wenn es gilt zu wissen, was man dafür kaufen konnte - also wieder der Warenkorb.
Zur Zeit HGs gab es in den USA den Goldstandard, der in Varianten bis 1973 galt. Der Double Eagle entsprach 20 $ und enthielt rund 1 Unze Feingold (Scheideanstalt).
O.g. 20.000 $ entsprächen also 1.000 oz Gold welche im 10 Jahresmittel bei einem Preis von 1.000 €/oz einen Wert von rund 1.000.000 € entsprechen, d.h. 1$ = 50€.
Göbels erste Glühbirne soll in einem Eau de Cologne Fläschchen entstanden sein. Für das Museum wurde ein Anschauungsobjekt erstellt, welches den typischen, zeitgenössischen, sechseckigen 4711 Echt Kölnisch Wasser Flakon zeigt. Die Göbellampen sind aber alle länglich und rund. Dieser Widerspruch läßt sich auflösen, wenn man etwas tiefer in die Geschichte des Eau de Cologne einsteigt:
Erfunden hatte es der gebürtige Italiener Johann Maria Farina (Unternehmen), der 1766 in Köln starb. Da es damals keinen Markenschutz gab, entstand eine ganze Duftklasse unter dem Namen Eau de Cologne. Abgefüllt wurde es meist in Rosolen oder auch Rosoli-Flacon - stabile, längliche Glasfläschchen, die am ehesten gemeint sein könnten.
Das sechseckige Fläschchen, welches für das Museum gewählt wurde, existiert seit etwa 1820 für die Marke 4711 . Es ist nach seinem Entwickler Molanus benannt. Während die Rosoli-Flaschen nur liegend transportiert werden konnten, ließen sich die sechseckigen Molanusflaschen besser stapeln, lagern und befördern - waren also besser geeignet für den weltweiten Transport der aufstrebenden Marke 4711.
Elektrischer Strom war zumindest inselförmig bereits in der Antike bekannt. Unser Begriff Elektrizität leitet sich vom griechischem Wort "electron" ab, was Bernstein bedeutet. Dieser läßt sich durch Reibung elektrisch aufladen, ein Effekt mit dem bereits 550 v. Chr. Experimente im griechischen Milet gemacht worden sein sollen. Aus der Zeit 2000 v. Chr. stammt die Bagdad-Batterie, die immer noch wissenschaftlich kontrovers diskutiert wird.
Mitte des 19. Jahrhunderts wird Strom industriell genutzt. Telegrafie und Galvanik sind erste Anwendungen, die zuerst mit Batterien auskamen. Als um 1866 Werner von Siemens das elektrodynamische Prinzip entdeckt, werden Generatoren möglich, welches es wiederum ermöglichen den steigenden Bedarf für Maschinen und öffentliche Beleuchtung (zuerst Bogenlicht) zu decken. Es erfolgte der Aufbau von Stromnetzen.
Heute assoziieren wir den Begriff mit dem Besitzer einer Fabrik. Das Verb dazu ist fabrizieren (von lateinisch fabricare = herstellen), also etwas herstellen. Auch der Duden weist dem Wort als erstes den Fabrikbesitzer zu, aber als zweite Möglichkeit den Begriff Hersteller zu.
Fabriken im heutigen Sinne kommen erst Ende des 18. Jhd. auf, wodurch zur Zeit von Göbel sen. nicht von einer allgemeinen Assoziation wie heute ausgegangen werden kann. Das Wort könnte als moderner als die klassische Manufaktur angesehen worden sein, weshalb man sich dann lieber als Fabrikant bezeichnete, so man etwas herstellte.
Ohne eine genauere Erforschung des damaligen Sprachgebrauchs ist eine Ableitung von Hochstapelei aus der Verwendung des Begriffs Schokoladenfabrikant zumindest eine fahrlässige Unterstellung.
Der Gelbgießer fertigte mittels Guss in Lehm- oder seit dem 18. Jahrhundert in Sandformen kleine Gegenstände aus Messing, die danach poliert, geschliffen, abgedreht oder vergoldet wurden. Zu den typischen Erzeugnissen gehören etwa Grapen, Mörser, Schnallen, kleine Leuchter, Figuren, Beschläge, Glocken und Schellen, Armaturen für die Feuerwehren sowie Knöpfe. (Wikipedia)
Heinrichs älterer Bruder Carl gibt als ersten Beruf Gelbgießer an und übernimmt das Schokoladegeschäft seines Vaters. Die vorhandene Stammkundschaft des Vaters war für ihn sicherlich eine lukrative Zielgruppe für seine Messingartikel.
Sophie Betty Julie Lübcke gen. Rodewig war die Frau von Heinrich Göbel.
Dieser Genanntname könnte im Falle seiner Frau auf eine Herkunft von einem Hof hindeuten.
Die Glühlampe oder Glühlicht bezeichnet im allgemeinen ein Licht, welches durch ein elektrisch zum Glühen gebrachtes Element in einem luftdichten Glasgefäß (früher Vakuum, später auch Schutzgas) erzeugt wird. Das Besondere an Edisons Glülampe war, dass das Element weißglühend war, wodurch die Glühlampe wirklich breit eingesetzt werden konnte. Übrigens lieferte erst durch die Erfindung des Glühstrumpfs 1885 durch Carl Freiherr Auer von Welsbach auch das Gaslicht ein vergleichbar helles Licht.
Jemand, der auf eigene Rechnung ein eigenes Sortiment vertreibt. Im Gegensatz zum Handelsvertreter, der Produkte eines Unternehmens auf dessen Rechnung vertreibt. Zu damaliger Zeit ein wichtiges Element der Versorgung auf dem Lande mit Gütern, die vor Ort nicht zu beschaffen waren. Man kann sagen, dass diese Rolle heute der Versandhandel über Internet übernommen hat.
Duden: jemand der hochstapelt <> hochstapeln: in betrügerischer Absicht [und mit falschem Namen] eine hohe gesellschaftliche Stellung o.Ä. vortäuschen und das Vertrauen der Getäuschten durch massive Betrügereien missbrauchen
Wikipedia: Ein Hochstapler ist eine Person, die mehr scheinen will, als sie ist, indem sie einen höheren gesellschaftlichen Rang, eine bessere berufliche Position oder ein größeres Vermögen vortäuscht, häufig in der Absicht des Betrugs.
Reverso Wörtebuch: Betrüger, der vorgibt, ein hohes Amt, eine gute Ausbildung o.Ä. zu haben
script.org (Kennzeichnungs- und Definitionsprobleme in der Psychologoe): ... Höflichkeit, Wohlverhalten, sog. gute Manieren, Formen und Diplomatie sind vielfach allgemein akzeptierte Formen der Hochstapelei ... In der Wirtschaft gehört die Hochstapelei mit der Werbung zum Kerngeschäft des Kapitalismus ....
StGB § 263 Betrug (1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, ....
Als Synonyme gelten u.a. Angeber, Prahlhans, Maulheld etc. Strafbar wird Hochstapelei erst in Zusammenhang mit einer betrügerischen Absicht. Eine Stichwortrecherche im Internet zeigt den Begriff Hochstapelei fast immer im Zusammenhang mit Betrug. Dadurch kann man davon ausgehen, dass der Begriff von vielen Zuhörern bzw. Lesern grundsätzlich mit krimineller Energie durch Betrug assoziiert wird. Entsprechend sollte man den Begriff vermeiden, wenn man nicht genauso verstanden werden will bzw. man nicht möchte, dass einem diese Absicht unterstellt wird.
siehe Eau de Cologne Fläschchen
Deutschland war zu Zeiten HGs noch in viele deutsche Kleinstaaten aufgeteilt, zu dem u.a. das Königreich Hannover (1814 - 1866) zählte. Dies umfasste im wesentlichen große Teile des heutigen Niedersachsen. Ab 1866 gehörte das Gebiet zu Preußen und erst mit der Reichsgründung 1871 gehörte es zu Deutschland. In den USA wurde regelmäßig eine Volkszählung (Census) durchgeführt, bei dem u.a. auch die Herkunft angegeben wurde. Die Angaben der Auswanderer aus den Gebieten des heutigen Niedersachsen tragen an dieser Stelle in den Censi im Laufe der Zeit unterschiedliche Angaben, auch für dieselbe Person: Hanover, Prussia, Germany. Als HG am 20. April 1818 in Springe geboren wurde, eistierte das KR Hannover gerade 4 Jahre.
Läßt man Schüler im Geschichtsunterricht das historische Thema der Bombenangriffe des 2. Weltkriegs auf Hamburg, Frankfurt und Dresden diskutieren und stellt ihnen in der Stunde danach die Frage, was am 6. Dez. 1943 Frankfurt war, was auch in Dresden am 6. Dezember 1944 war, so erntet man bei fast allen Ratlosigkeit, ggf. den Einwand, dass Dresden erst im Februar 1945 bombardiert wurde. Nur vereinzelt kommt die richtige Antwort: Nikolaus.
Diese Schüler haben durch das zuvor besprochene Thema eine Konditionierung erfahren, welches ihren Blickwinkel auf das historische Thema einengte. Ein Aspekt, der auch in der Aufgabe zum Problem wird, wo man neun Punkte mit 4 verbundenen Strichen verbinden soll.
Wir sind auch in der Verwendung und im Verstehen von Sprache konditioniert Ein sehr schönes Beispiel bietet Political Correctness. 1999 wird dieser Begriff vom Lehrer in der beliebten Fernsehserie "Unser Lehrer Dr. Specht" den Schülern erklärt. Das ist gerade mal zwanzig Jahre her. Wieviel Chancen zu falschen Urteilen ergeben sich erst mit sehr viel älteren Quellen und das in Bezug auf Aussagen, Begriffen und Handlungen?
Der Schweizer Künstler Sandro del Prete bietet sehr schöne Grafiken, die uns vorführen, wie unsere Konditionierung uns zumindest zuerst etwas anderes sehen läßt, als bei näherer Betrachtung zu sehen ist. Das Bild zeigt eindeutig eine Flasche mit Motiv. Unvoreingenommene Kinder sehen hier auch nur mehrere springende Delfine, manche Erwachsene habe große Schwierigkeiten diese zu erkennen, dann einfach den Link zur Lösung nutzen.
Copyright Sandro del Prete
Die heutige Bezeichnung "Garten- und Landschaftsbau" stand früher für Kunstgärtner, Hofgärtner oder Lustgärtner in Unterscheidung zu den Handelsgärtnern. Wenn HGs Vater zuerst als Gärtner eingetragen wird, später als Kunstgärtner firmiert, dann spricht das für einen neuen beruflichen Schwerpunkt. Sofern damals Hofgärtner beim Adel i.d.R. fest angestellt waren, so wird sich das nur für große Parkanlagen gelohnt haben. Folglich muss es auch einen Markt für freie Kunstgärtner gegeben haben, die für einzelne Projekte engagiert wurden. Zielgruppe wäre dann für HGs Vater der lokale Landadel gewesen. Das hätte jedoch für jedes Projekt eine längere Abwesenheit von zuhause bedeutet, so wie jemand heute für Industrieprojekte auf Montage geht.
Als stolzer Vater noch kleiner Söhne sicherlich keine leichte Entscheidung, aber wenn der lokale Markt als Gärtner die Existenz der Familie nicht zu sichern vermag, eine notwendige. Interessant ist dabei, dass die Zielgruppe dieselbe ist, die sich auch den luxuriösen Schokoladenkonsum leisten kann.
1882 wird im Pressebricht zur Ausstellung von Lampen ein Professor zum ersten Mal als Wissensquelle erwähnt, also ohne Not auf einen Dritten referiert. Dieses wird für den Prozess wieder aufgegriffen und im Affidavit erinnert sich HG nach fast 50 Jahren! an den Namen Münchhausen, daraus wird später u.a. im Interview Mönighausen. Tanner fragt in einem anderen Fachbereich! 50 Jahre später! nach diesem Professor, der da nicht bekannt ist. Jeder kann selber überprüfen, wie schwer es ist, sich nach so langer Zeit an Namen zu erinnern, an die man lange nicht mehr erinnern musste. Genealogiedatenbanken können hier weiterhelfen, da sie auch ähnliche Namen ausgeben. Dabei wurde eine aus dem Raum Minden stammende Familie Münnichhausen und Varianten des Namens gefunden. Weitere Recherchen stehen noch an. Jedoch würde dieser Name beide -fehlerhaften- Erinnerungen erklären.
Glanzruß oder Hartruß entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung insbesondere von Festbrennstoffen wie Holz.
Platin gilt nicht als Anlagemetall und sein Preis wird durch den industriellen Bedarf bestimmt. Anfangs als lästiger Abfall der Goldgewinnung betrachtet, stieg sein Wert durch den industriellen Nutzen (aktuell z.B. Katalysatoren). Bei Glühbirnen war es der gleiche Ausdehnungskoeffizient bei Erwärmung wie Glas, wodurch der Durchgang der Leitungen in das Vakuum Glaskolben dicht blieb.
1845 wurde der Platinrubel in Russland eingestellt, da der festgesetzte Kurs Platin zu Gold von 3:1 nicht dem Marktpreis entsprach, der ein Verhältnis von ca 5,5:1 auswies und danach noch weiter fiel.
1880 hatte sich der Preis wegen seines industriellen Nutzens so weit erholt, dass er bei 3:1 lag
2005 lag das Verhältnis sogar umgekehrt bei 1:2,3, 2018 bei 1,5:1
HCR scheint sich hier nicht informiert zu haben, als er vom "viel zu teuren Platin" schreibt. S 76
HG stirbt 1893 an Lungenentzündung. Verschiedene Quellen sehen als Folge einer chronischen Quecksilbervergiftung u.a. auch eine Lungenentzündung, sowie Einfluss auf das Gedächtnis. Der deutsche Chemiker Alfred Stock löste mit einem Artikel über Die Gefährlichkeit des Quecksilberdampfes in den 1920er Jahren eine Diskussion unter konträr gesinnten Wissenschaftlern aus. Man kann wohl deshalb davon ausgehen, dass HG wohl eher nicht von dem Risiko der Dämpfe seiner Arbeit bewußt war, ein Zusammenhang möglich ist. Gleichwohl ist dies nur ein simple Koinzidenz und ohne weitere Hinweise eine mit geringer Wahrscheinlichkeit, da Lungenentzündng in diesen Zeiten keine unübliche Todesursache war. Auch widerspricht seine Beschreibung im Interview dieser Annahme.
Das Wort Schokolade leitet sich aus dem Namen xocóatl ab, einem bitteren Getränk auf Wasserbasis, welches den Azteken als Blut der Götter galt. Über die Spanier gelangte die Kakaobohne nach Europa.
Zur Zeit von Göbel sen. wurde es noch eher als medizinisches Stärkungsmittel verkauft, setzte sich aber allmählich auch als Genußmittel durch. Entwicklungen in Richtung unserer heutigen Schokolade fanden erst nach seinem Tode statt (van Houten, Lindt). In seiner Zeit wurden solche exotischen Produkte von handwerklichen Betrieben hergestellt (s. Bild) und in der Fläche durch Hausierer oder Handelsvertreter vertrieben. Auf dem Lande wurden sie früher eher gerne gesehen, da es dort solche Produkte im Laden nicht gab, weil die Zielgruppe dafür einfach zu klein war. Als Luxusgut dürften seine Kunden dann primär in den "besseren Kreisen" zu suchen gewesen sein.
Wenn also jemand Schokoladenprodukte in kleinen Mengen herstellte, um sie dann als Hausierer als eigene Produkte im größeren Umkreis zu vertreiben, so mag er ohne weiteres sich als Schokoladenfabrikant bezeichnet haben. Vielleicht hatte er sogar etwas mehr hergestellt und andere Hausierer ebenfalls damit versorgt.
Mit diesem auf dem Lande noch recht exotischen Stärkungs- oder Genussmittel unterwegs zu sein und es in seiner Verkaufsform gar selber herzustellen, dazu das moderne Wort Fabrikant (etwas fabrizierend), was liegt näher als sich mit dem Begriff Schokoladenfabrikant zu schmücken, um der Kundschaft zu zeigen, dass man etwas Besonderes macht.
Daten zu Lebzeiten HGs in Arbeit
Mit der Entdeckung des elektrodynamischen Prinzips wurde es möglich Strom relativ preiswert zu erzeugen. Um ihn zum Verbraucher zu transportieren wurde der Aufbau von Kraftwerken und eines Stromnetzes notwendig. Zuerst gibt es den Gleichstrom, mit dem Edison in den Markt einsteigt. Dieser ist relativ ungefährlich bei einem Stromschlag, kann aber nur über sehr kurze Distanzen transportiert werden, erfordert somit viele kleinere, nahe dem Verbraucher gelegene Kraftwerke. Edison steigt mit seinen Lampen in den Markt ein und erwartet eine goldene Zukunft. Nur wenn der Strom über ein Netz, ähnlich dem bisherigen Gas, in die Haushalte fließt, kann auch die Glühlampe wirtschaftlich erfolgreich sein, so wie das Stromnetz Reichtum verspricht, wenn Verbraucher wie die Glühbirne die Nachfrage nach Strom forcieren.
In diesen zukunftsträchtigen Markt möchte auch der durch Eisenbahntechnik reich gewordene Westinghouse einsteigen. Er setzt auf den durch Hochspannung zwar gefährlicheren Wechselstrom, welcher sich aber wegen dieser Eigenschaft weiter transportieren und günstiger (Wasserkraft) transportieren läßt. Kraftwerke können weit ausserhalb der Städte entstehen.
Aus dieser Ausgangssituation entsteht der erste große Formatkrieg der Geschichte: Der Stromkrieg von 1886 bis 1893.
Die
Sütterlinschriften, meist einfach Sütterlin genannt, sind zwei im Jahr 1911
im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums von
Ludwig Sütterlin entwickelte
Ausgangsschriften für das Erlernen von Schreibschrift in der
Schule.
Neben der deutschen Sütterlinschrift, die eine spezielle Form der
deutschen Kurrentschrift darstellt, entwickelte Ludwig
Sütterlin auch eine stilistisch vergleichbare
lateinische Schreibschrift. (Wikipedia)
Wenn im Umgang mit alten Quellen von Problemen mit dem Lesen der alten Texte in Sütterlin die Rede ist, dann ist eigentlich von Problemen mit der deutschen Kurrentschrift die Rede, die andere Buchstaben verwendet. So erinnert das e an das n und ist - schlecht handgeschrieben - nicht gut erkennbar, für das s gibt es mehrere Formen, je nach der Stellung im Wort.
Freier Download Greifwaler Deutsche Schrift.TTF mit Beschreibung
In HGs Affidavit vom 29. Jan 1893 findet sich folgende Aussage: "Als Material zu diesen Kohlen benutzte ich Flachs, Schilf, schwarzes Rohr, ... Tampiko einer Art Gras..."
Hiermit wird Mexiko-Fibre (Tampico-Fibre) gemeint sein, eine Argavenfaser, welche durch seine Eigenschaften hierfür ausgewählt worden sein kann.
Evangelista Torricelli entdeckte 1644 das Funktionsprinzip des Quecksilberbarometers, an deren oberen Ende ein künstliches Vakuum existiert.
Fehlerquellen: amerikanisch - britisch (Bsp to table sth = etwas vorlegen oder etwas zurückstellen)
Wortbedeutung im Zeitablauf Beispiel pat, fabrizieren/Fabrikant, Assoziativ Neger/Nigger, Indio deutsch und lateinamerikanisch, cojer/tomar, become
Versehentlich: Lot statt Graphit bei DM übersetzt.
Der Uhrmacher gehört auch heute zu den zulassungsfreien Handwerken, welche nur angemeldet werden müssen. In den zulassungsfreien Handwerken kann man sich ohne weitere Zulassungsvoraussetzungen selbständig machen. (Quelle). Das dürfte damals und besonders in Amerika viel freier gehandhabt worden sein.
"Subdivision of Electric Light" wird als das von Edison gelöste Problem bezeichnet. Es handelt sich hierbei um das Problem, mehrere Lampen hintereinander betreiben zu können. (Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereines in Wien, 1883, S135 oben) und Judge Wallace in Sawer and Man Urteilsbegründung Satz (13).
Nicht nur in "Die Göbel-Legende" von HCR werden Fakten zu HG ausgewertet und daraus Aussagen und Urteile über seine Person abgeleitet. Da die Informationen zu ihm nie vollständig sein können - allein weil nur Dokumente vorliegen und keine Befragungen mehr möglich sind -, gib es somit auch immer mehrere Interpretationsmöglichkeiten. Jede dieser Möglichkeiten hat eine Wahrscheinlichkeit, welche ggf. durch Nachprüfen und/oder erheben weiterer Hintergrundfakten gewichtet werden. Moews und HCR scheinen bereit, die Sicherheit ihrer persönlichen Einschätzung eines Sachverhaltes als ausreichend zu betrachten. (siehe unter Wahrscheinlichkeitsrechnung)